„Ein Dialog auf Augenhöhe wäre wünschenswert – aber können wir denen überhaupt trauen?“
Muslimische Perspektive – Porträt
„Wenn ich hier keine Moschee bauen kann – dann taugt das ganze System nichts.“
Gegenperspektive – Stadtansicht/Architektur
„Das Baurecht bietet immer eine Chance, eine Moschee zu verhindern.“
Reflexion – Jan Gabriel
„Friedlich ausgetragene Konflikte bringen uns weiter –
in der Gesellschaft, bei der Arbeit
und im Zusammenleben.“
Jan Gabriel
Abstraktes Hintergrundbild
Rashomon‑Methode
Filmische Klärung von Perspektiven
Für Verstehen statt Polarisierung

Warum ich diese Methode entwickelt habe

Konflikte an sich sind nicht das Problem – entscheidend ist, wie wir mit ihnen umgehen.

Film kann sichtbar machen, wo Menschen aneinander geraten, ohne Partei zu ergreifen. Er zeigt, wie dasselbe Ereignis aus verschiedenen Perspektiven erlebt wird – und lädt dazu ein, zuzuhören, bevor man urteilt.

Die Rashomon-Methode ist aus dieser Erfahrung entstanden. Sie verbindet dokumentarisches Arbeiten mit systemischem Denken: Sie schafft Räume, in denen unterschiedliche Wahrnehmungen nebeneinander bestehen dürfen – damit Verständigung entstehen kann, nicht durch Überzeugung, sondern durch Wahrnehmung.

„Ich glaube an Geschichten, die klären – ohne zu verurteilen.“

Das Prinzip Rashomon

Im Filmklassiker Rashomon (1950) wird dasselbe Ereignis aus mehreren Blickwinkeln erzählt – jede Sicht ist wahr, aber keine vollständig. Dieses Prinzip überträgt die Methode auf reale Prozesse: Perspektiven sichtbar machen, bevor sie sich verhärten.

Mehrstimmig filmen

Unterschiedliche Sichtweisen nebeneinander bestehen lassen – und so den Raum für neue Erkenntnisse öffnen.

Spiegeln statt werten

Zuerst sehen, dann urteilen. Der Film wird zum Spiegel, nicht zum Kommentar.

Orientierung schaffen

Wenn alle Perspektiven Raum haben, entsteht Klarheit – und die Grundlage für Verständigung.

Wo die Methode wirkt

Überall dort, wo Menschen miteinander arbeiten, entstehen verschiedene Wahrheiten. Die Methode bringt sie in Dialog – ob intern oder öffentlich.

  • Organisationen im Wandel – Leitbild-, Fusions- oder Change-Prozesse.
  • Beteiligung & Bürgerdialoge – wenn Stimmen gehört werden sollen, bevor sie sich verhärten.
  • Kunst & Bildung – Reflexion über Wahrnehmung und gesellschaftliche Themen.
  • Teams & Institutionen – wenn Zusammenarbeit ins Stocken geraten ist.

Projekte können vertraulich stattfinden. Im geschützten Raum entsteht Offenheit – und damit Erkenntnis.

Gesprächsszene aus einem Bürgerdialog – zwei Personen im direkten Austausch
Gesprächsszene aus dem Bürgerdialog „MeinLB“ – unterschiedliche Perspektiven, ein gemeinsamer Raum für Verständigung.

In vier Schritten zur gemeinsamen Sicht

Jedes Projekt ist anders – aber die Rashomon-Methode folgt einem klaren Prinzip: Wahrnehmungen sichtbar machen, in Resonanz bringen und filmisch verdichten.

  1. Zuhören
    Gespräche, Interviews oder Beobachtungen machen sichtbar, wie Beteiligte eine Situation erleben.
  2. Spiegeln
    Im Schnitt entsteht ein filmisches Gegenüber – ein Resonanzraum, in dem sich Perspektiven zeigen dürfen.
  3. Anschauen
    Der Film wird gemeinsam betrachtet. Das Sehen ersetzt die Debatte – und öffnet neue Zugänge.
  4. Verstehen
    Im Gespräch über das Gesehene entstehen Klarheit, Einsicht und Handlungsspielraum.

Umfang, Ablauf und Form werden individuell entwickelt – je nach Thema, Kontext und Ziel.

Beispiel: Heimvorteil

Der Dokumentarfilm Heimvorteil entstand in einer Zeit gesellschaftlicher Spannungen. Er zeigt, wie sich Wahrheiten berühren können, ohne sich aufzuheben – und wurde so zum Ausgangspunkt der Rashomon-Methode.

Die filmische Haltung – zuhören, bevor man urteilt – prägt seither meine Arbeit in unterschiedlichen Kontexten: u. a. bei der Berliner Stadtreinigung (BSR), wo interne Dialogprozesse filmisch begleitet wurden, und in Ludwigsburg, wo Bürgerinnen und Bürger in Beteiligungsprojekten zu Wort kamen.

Das Prinzip bleibt gleich: Perspektiven sichtbar machen, um Verständnis zu ermöglichen.

Ich mit Teilnehmerinnen eines BSR-Dialogprozesses
Ich mit Teilnehmerinnen eines BSR-Dialogprozesses

FAQ (kurz)

Ist das öffentlich?
Auf Wunsch ausschließlich intern. Eine Veröffentlichung passiert nur, wenn alle Beteiligten zustimmen.
Wie lange dauert das?
Der Ablauf richtet sich nach Kontext und Ziel. Erfahrungswert: von einem kompakten Format (einige Tage) bis zu begleiteten Prozessen über mehrere Wochen.
Wie viele Personen werden gefilmt?
So viele, wie nötig, um das jeweilige System zu verstehen. Oft 3–5 Perspektiven, bei Bedarf mehr.
Was, wenn Gespräche heikel sind?
Ich arbeite mit Sensibilität und Schweigepflicht. Es geht um Resonanz und Verstehen – nicht um Bloßstellung.
Wie starten wir?
Mit einem kurzen Vorgespräch: Anliegen klären, Rahmen stecken, sinnvolles Format festlegen. Danach erhältst du ein Angebot mit Zeitplan.